LIEBE BESUCHERINNEN UND BESUCHER
Aufgrund von Umbauarbeiten und Neugestaltung bleibt unser Museum voraussichtlich bis zum 30. November geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Wir würden uns freuen, Sie zur Wiedereröffnung des Museums bei uns begrüßen zu dürfen. Den genauen Termin geben wir rechtzeitig bekannt.
HEINRICH ZILLE ERWARTET SIE !
Det is sein ‚Milljöh‘
Mitten im historischen Nikolaiviertel, direkt am Ufer der Spree, nur um die Ecke – wohl die schönste Berlins – vom Ephraim Palais mit seinen goldenen Balkongittern und in unmittelbarer Nähe der imposanten Kurfürstenhöfe, des neu entstandenen Berliner Schlosses und des Berliner Doms finden Sie das ZiLLEMUSEUM.
In den Arkaden der Propststraße ist ein Ort entstanden, der dem großen Sohn der Stadt und ihrem 80. Ehrenbürger – dem Maler, Zeichner und Fotografen Heinrich Rudolf Zille (1859 bis 1929) und seinem Werk gewidmet ist.
„Pinselheinrich“ nannten ihn nicht alle seine Zeitgenossen unbedingt liebevoll, sondern manche auch eher schmählich. Denn Zilles Bilder, Fotos und Zeichnungen stemmten sich kraftvoll gegen den Wilhelminischen Zeitgeist, dessen massive Industrialisierung, Urbanisierung und soziale Verelendung schließlich in zwei Weltkriegen endete.
Doch Heinrich Zilles Pinsel waren nie weich und flauschig. Im Gegenteil. Er führte eine Feder, die weitaus spitzer war als jedes Dragonerbajonett seiner Zeit. Und er führte sie treffsicher, schnell und elegant noch bis zu seinem Tod 1929. Er starb, könnte man meinen, gerade noch rechtzeitig, um sich die Folgen der Weltwirtschaftskrise und Hitlers Machtergreifung nicht mehr zumuten zu müssen.
Denn zugemutet hatte er sich bis dahin viel. Rund drei Jahrzehnte lang trieb sich Heinrich Zille unermüdlich in den tuberkulosedurchseuchten Hinterhöfen Berlins herum, in Bordellen und Arbeiterkaschemmen. Gnadenlos sezierte er das Innenleben des schnell wachsenden Proletariats und lernte dessen Jargon.
Als Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern lag, wurde Zilles Werk ganz zart mit dem Staub einer Rumpelkammer überzogen – die Scham über das historische Desaster gestattete keinen freien Blick mehr auf Zilles scharfen Verstand, sondern verdrängte sein Werk in die Ecke „nostalgisches Lokalkolorit“.
Doch der aufmerksame Beobachter, der heute durch die Straßen Berlins oder einer anderen Großstadt schlendert, wird feststellen, dass sich zwar Sprache und Mode geändert haben, aber Zilles Sicht auf das „Milljöh“ immer noch sehr nah dran ist an den sozialen Brennpunkten unserer Tage. Zille setzte mit seinem Werk Maßstäbe und hat dies obendrein auch noch sehr witzig getan. Zille informiert nicht nur kritisch – er erhellt und unterhält.
Folgen Sie uns durch das ZiLLEMUSEUM auf Pinselheinrichs Spuren. Heinrich Zille zeigt Ihnen, wie wir Deutschen wurden, was wir heute sind. Er ist aktueller als je zuvor!
Aktuelle Ausstellung
Die Dauerausstellung „Leben und Werk“ zeigt neben originalen Zeichnungen, Skizzen und Lithografien auch Beispiele der fotografischen Arbeiten Heinrich Zilles. Im Kinoraum sind Ausschnitte des Films „Det war Zille sein Milljöh“ zu sehen – Regisseurin Irmgard von zur Mühlen.
Regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot des Museums ab. Aktuell zeigen wir Ihnen:
„Zwanglose Geschichten und Bilder“
Ein Meisterwerk des Berliner Mutterwitzes – II. Folge